Während einer schweren Lebenskrise entdeckte ich, dass es zwar nicht gänzlich unmöglich, aber sehr, sehr schwierig ist, zu singen oder zu tönen und dabei gleichzeitig Angst zu fühlen.
Seitdem ist somatische Stimmarbeit ein fixer Bestandteil meiner persönlichen Praxis und ein wichtiges Element in meinen Coachings und meinem Unterricht.
Die Klangvibration vertreibt innere Anspannung und versetzt den Körper, der ja zu großen Teilen aus Wassermolekülen besteht, in Schwingung, die gleichermaßen beruhigt und angenehm belebt.
Die Effektivität von somatischer Stimmarbeit zur Stressregulation lässt sich auf physiologischer Ebene unter anderem dadurch erklären, dass der Kehlkopf vom Vagusnerv innerviert wird.
Dieser Nerv macht den Hauptbestandteil des parasympathischen Nervensystems, also des körpereigenen Erholungsprogramms, aus. Durch gezieltes, vibrationsstarkes Tönen wird der Nerv stimuliert und holt dich so aus dem Stressmodus.
Ohne komplizierte Technik, externe Gadgets oder Apps.
Interessanterweise beschäftigten sich bereits Menschen vor Tausenden von Jahren mit der Wirkung und Bedeutung von Klängen und Klangsilben (Bija Mantren).
Nicht nur religiöse und mystische Texte aus dem judeo-christlichen Kulturkontext („Am Anfang war das Wort“), sondern rund um den Globus verweisen darauf.
So zum Beispiel auch Patanjalis Yoga Sutra, in dem die Silbe OM bzw. das gesummte /m/ (praṇava) als Ausdruck des Göttlichen selbst bezeichnet wird, dessen universeller Klang in allem und in uns allen schwingt und in dessen Resonanz wir ‚ganz‘ werden und uns miteinander verbunden fühlen können (s. YS 1.27 & 1.28).
Die wohltuende Wirkung des gemeinsamen Tönens umfasst neben der physisch-biologischen Ebene, also auch eine psychologische und – wer’s mag – spirituelle Kompenente.
Besonders wirkungsvoll und zuweilen transzendental ist die Arbeit mit körpereigenem Klang, wenn sie in der Gruppe geschieht, wenn die eigene Stimme mit den Stimmen anderer Menschen zu einem vielschichtigen, kohärenten Klangfeld verschmilzt.
Wir treffen uns in sechs hintereinanderfolgenden Wochen in einer festen Gruppe.
Durch diese Kontinuität wird es zunehmend leichter, das Nervensystem runterzufahren, sich auf die Praxis einzulassen und tiefer einzutauchen.
Nach einem kurzen somatischen „Warm-up“ zur Einstimmung und einer Check-in-Runde, beginnt die eigentliche Praxis.
Diese beinhaltet in wöchentlich wechselnden Anteilen:
Schritt für Schritt führe ich die Gruppe in die Sequenz des Abends ein.
Danach gehen wir gemeinsam in einen längeren „Dive“ (Tauchgang), das heißt, jeder durchläuft die vorgestellte Sequenz in seinem eigenen Tempo, lässt sich von der Dynamik der eigenen Stimme und dem Klangfeld im Raum tragen.
So können oft tief-meditative und bewusstseinerweiternde Zustände erreicht werden.
Der Gong leitet dann am Ende des Dives eine Ruhephase ein.
Diese dient der Integration bevor wir langsam wieder auftauchen und den Abend mit einem kurzen Sharing Circle abschließen.
Ich beschäftige mich seit 2018 phänomenologisch mit der menschlichen Stimme und ihren vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten für das eigene und kollektive Wohlbefinden.
Seit 2022 biete ich Workshops und Kurse zu dem Thema an.
Was mich an der somatischen Stimmarbeit neben ihrer unzweifelhaft wohltuenden Wirkung besonders reizt, ist, dass sie jedem Menschen, dessen Kehlkopf nicht komplett in der Funktion eingeschränkt ist, offen steht.
Es braucht kein besonderes „Talent“ oder komplizierte Technik, um loslegen und die Wirkung spüren zu können.
Ganz anders als im Kultur- und Performancebereich, wo Stimmen außerhalb ihrer Wohlfühlzone Leistung erzielen und sich an ästhetischen Maßstäben messen müssen, gibt es im somatischen Stimmentfaltungsprozess keine Gatekeeper oder Zensoren.
Jeder Körper kann klingen und tönen.
Jeder Mensch, dem ich diese Arbeit näherbringen durfte, war positiv überrascht, wie effektiv simples Tönen zur Nervensystemregulation ist.
Und wie berührend, verbindend und heilsam das Tönen in der Gruppe.
Der kommende Circle startet am 23. April 2025 und findet in sechs aufeinanderfolgenden Wochen jeweils mittwochs von 20:00–21:30 Uhr in der Therapie- & Coachingspraxis am Volkspark in der Bundesallee 53 in Berlin-Wilmersdorf statt, gut erreichbar via Ringbahn, U7, U9, M43 etc.
Die genauen Termine sind:
Die Gruppe ist auf maximal 12 Plätze beschränkt, um eine persönliche Atmosphäre zu gewährleisten.
Du benötigst keinerlei Vorkenntnisse in Stimmarbeit und kannst grundsätzlich auch dann mitmachen, wenn du Stimmprobleme hast.
WICHTIG:
Somatische Stimmarbeit ist transformativ und kann uns manchmal auch in Verbindung mit Scham, Trauer, Wut oder Bedürfnissen und Erinnerungen bringen, die wir im Alltag geschickt ausblenden.
Der Circle kann für diese angestauten Gefühlen und Themen ein Katalysator sein und dir vielleicht Wege aufzeigen, um damit konstruktiv umzugehen.
Der Kurs stellt aber KEIN psychotherapeutisches Gruppenangebot dar und kann auch keine Psychotherapie ersetzen.
Falls du akut unter psychischen Problemen leidest, mit den Folgen von Traumatisierungen kämpfst oder in der Vergangenheit eine Psychose durchgemacht hast, kontaktiere mich bitte vor deiner Anmeldung, um in Ruhe zu besprechen, ob dieses Angebot gerade das Richtige für dich ist.
Teilnahmegebühr
150 EUR
bei Anmeldung zu zweit
145 EUR
pro Person
Ratenzahlung ist auf Anfrage möglich!
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