In den letzten zwei Wochen habe ich viel übers Fliegen nachgedacht, denn bei uns im Hof lebt zur Zeit ein Krähenkind, das eine Nachbarin verlassen auf unserer Straße aufgesammelt hat.

Junge Krähe sitzt auf einem Tisch
Der kleine Krah lernt singen und fliegen

⚠️ WICHTIGER HINWEIS: Solltest du mal ein einsames Vogelbaby auf der Straße oder in freier Natur finden, nimm es nicht einfach mit, sondern setz dich mit einem Wildvogelverein oder der Wildtierrettung in Kontakt. Auf Facebook gibt es z.B. zahlreiche Gruppen mit sehr engagierten Menschen, die dich beraten können, was zu tun ist und unter welchen Umständen du den Vogel mitnehmen oder besser an Ort und Stelle lassen solltest!

Und weil ich mich zeitgleich auf die bevorstehende Klangkörperreise vorbereite, kam mir wieder ein Zitat der Stimmforscherin, Gesangspädagogin, Begründerin der Lichtenberger Methode und Opernsängerin, Gisela Rohmert in den Sinn:

Der tiefste Antrieb zu singen ist vielleicht der Versuch zu kompensieren, dass man nicht fliegen kann.

– Gisela Rohmert –

Auf Vogelseiten habe ich nachgelesen, dass die Fähigkeit zu fliegen instinktiv veranlagt ist.

Zum Glück, denn sonst hätten es elternlose Vogelkinder schwer.

Bei Krah, dem Krähenkind konnte ich beobachten, wie er/sie von Tag zu Tag mutiger wurde und immer weitere Strecken zurücklegte.

Damit ein Vogel fliegen kann, braucht er ein ausgewachsenes Federkleid, die entsprechende Muskulatur und Koordination:

  1. ducken
  2. den Boden wegdrücken, zeitgleich die Flügel heben
  3. die Luft nach unten drücken bzw. die Flügel an den Körper ziehen.

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Das Muster erinnert an die Basic Neurocellular Patterns, wie man sie auch bei Vier- bzw. krabbelnden Zweibeinern beobachtet, die den Weg in den aufrechten Gang finden: yield & push > reach & pull.

Der Unterschied zu Vögel ist, dass bei diesen nicht bloss die Gravitation der Erde, sondern auch der Luftwiderstand zum Wirken kommt.

Ein Vogel, der beständig übt, wird seine Muskulatur kräftigen, seine Technik immer weiter verbessern, immer höher fliegen und längere Distanzen zurücklegen.

Damit er jedoch mit jener Eleganz und der Assoziation von Freiheit durch die Lüfte segeln kann, wegen der wir Menschen die Vögel beneiden, braucht es mehr als Muskelkraft, Übung und Technik – er muss ich fallen lassen können können und tragen lassen können von den Strömungen.

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Seagull Bird Fly slow-motion // RistoArnaudov // Getty Images Signature // license free as of 2025-05-26.

So gewinnt die Stimme nicht nur an Leichtigkeit und wird mühelos – sie berührt uns als Zuhörer:innen auch auf einer anderen emotionalen Ebene.

Weil sie eine Beseeltheit transportiert, die unter zu viel Muskelkraft und Anstrengung erdrücket werden würde.

Und bei aller Bedrücktheit, die wir im Außen vielleicht erleben mögen, eine Sehnsucht und Erinnerung weckt, an jene immense Freiheit, die in uns liegt.

Hast du Lust, die Schwing- und Flugfähigkeit deiner Stimme am eigenen Leib zu erfahren?

Hier findest du alle Infos zur nächsten Klangkörperreise

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